s STREAM | Stroke Team

Multizentrische prospektive interventionelle 2-Phasen Evaluation der Wirksamkeit eines simulationsbasierten STROKE TEAM-Trainings auf die Prozesszeiten, die Thrombolysefrequenz und die Mitarbeiterzufriedenheit.

Teilnehmer: Sieben Universitätskliniken Deutschlands, die mehr als 500 Schlaganfallpatienten/Jahr behandeln


STT

Studienergebnisse und Publikationen:


Simulation-based training improves process times in acute stroke care (STREAM)

Bohmann FO, Gruber K, Kurka N, Willems LM, Herrmann E, du Mesnil de Rochemont R, Scholz P, Rai H, Zickler P, Ertl M, Berlis A, Poli S, Mengel A, Ringleb P, Nagel S, Pfaff J, Wollenweber FA, Kellert L, Herzberg M, Köhler L, Haeusler KG, Alegiani A, Schubert C, Brekenfeld C, Doppler CEJ, Onur ÖA, Kabbasch C, Manser T, Steinmetz H, Pfeilschifter W; STREAM Trial investigators. Simulation-based training improves process times in acute stroke care (STREAM). Eur J Neurol. 2021;00:1–11.

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HintergrundZiel der STREAM-Studie war es, die Wirkung von Simulationstraining auf die Prozesszeiten in der akuten Schlaganfallversorgung zu evaluieren.
Methoden: Die multizentrische, prospektiv-interventionelle STREAM-Studie wurde zwischen 10/2017 und 04/2019 an sieben tertiären Neurozentren in Deutschland mit einer prä- und post-interventionellen Beobachtungsphase durchgeführt. Es wurden Patientencharakteristika, Prozesszeiten, Zusammensetzung des Schlaganfallteams und Simulationserfahrung für konsekutiven direkt-to-center Patienten erfasst, die eine intravenöse Thrombolyse (IVT) und/oder endovaskuläre Therapie (EVT) erhielten. Die Studienintervention bestand aus mehreren Komponenten rund um ein in-situ Simulationstraining. Primärer Endpunkt war die doort-to-needle Zeit (DTN). Zu den sekundären Endpunkten gehörten die Prozesszeiten der EVT und Maßnahmen zur Optimierung des bereits existierenden Behandlungsalgorithmus.
Ergebnisse: Der Effekt der STREAM-Intervention auf die Prozesszeiten aller akuten Schlaganfall Operationen war neutral. Sekundäre Analysen zeigten jedoch eine Reduzierung der DTN um 5 min von 38 Minuten vor der Intervention (Interquartilsbereich [IQR] 25-43 min) auf 33 min (IQR 23-39 min, p = 0,03) nach der Intervention durch simulationserfahrene Schlaganfallteams. Bei der EVT fanden wir eine signifikant kürzere Zeit von Tür zu Leiste bei Patienten, die von Teams mit Simulationserfahrung behandelt wurden, im Vergleich zu Teams ohne Simulationserfahrung Teams in der post-interventionellen Phase (-21 min, Simulation-naiv: 95 min, IQR 69-111 vs. simulationserfahrene Teams: 74 min, IQR 51-92, p = 0.04).
Schlussfolgerung: Eine Intervention, die eine Verfeinerung des Arbeitsablaufs und Simulationstraining beinhaltet, hat das Potenzial die Prozesszeiten in der akuten Schlaganfallversorgung zu verbessern.


Studiendesignpaper:

Beobachtungsphase 1: Beobachtungsphase 1: Prospektive lückenlose Aufzeichnung folgender Prozesszeiten aller konsekutiv in einem Zeitraum von 3 Monaten in dem Zentrum mittels rekanalisierender Therapie (Thrombolyse oder Thrombektomie) behandelter Patienten: „door-to-needle“ (Zeitintervall von Aufnahme des Patienten bis zur Thrombolyse), „door-to-groin“ (Aufnahme bis zum Beginn der Intervention). Beantwortung eines Fragebogens zur Patientensicherheit, Arbeitszufriedenheit, Stressbelastung und Angst vor Fehlern von regelmäßig mit der Schlaganfallversorgung befassten Ärzten und Pflegekräften.

Interventionsphase: Train-the-Trainer Seminar für eine kleine Gruppe jeder Klinik aus Ärzten (Neurologie und [Neuro-]Radiologie), Pflegekraft der Notaufnahme und MTRA – idealerweise Personen mit Leitungs- bzw. Vorbildfunktion, die das STROKE TEAM-Training in der Folge mit den zur Verfügung gestellten Maßnahmen in ihrer Klinik implementieren können. In dem Train-the-Trainer-Seminar geht es zum einen darum, den Workflow der teilnehmenden Kliniken zu analysieren und die in der Gruppe aller Teilnehmer gefundenen Verbesserungsvorschläge vor Ort zu implementieren. Zum anderen wird das STROKE TEAM-Training und die Lehrmaterialien vorgestellt, so dass die Kliniken nach einem ersten Vorort-Training durch das Simulationsteam des Universitätsklinikum Frankfurt selber fortführen können.

Beobachtungsphase 2: Nach Implementierung des STROKE TEAM-Trainings in allen Kliniken wird die Datenerhebung der ersten Beobachtungsphase erneut über 3 Monate wiederholt.

Details zum Studiendesign:
Simulation-Based Training of the Rapid Evaluation and Management of Acute Stroke (STREAM)—A Prospective Single-Arm Multicenter Trial
Bohmann FO, Kurka N, du Mesnil de Rochemont R, Gruber K, Guenther J, Rostek P, Rai H, Zickler P, Ertl M, Berlis A, Poli S, Mengel A, Ringleb P, Nagel S, Pfaff J, Wollenweber FA, Kellert L, Herzberg M, Koehler L, Haeusler KG, Alegiani A, Schubert C, Brekenfeld C, Doppler CEJ, Onur OA, Kabbasch C, Manser T, Pfeilschifter W and STREAM Trial Investigators (2019)
Front. Neurol. 10:969. (PubMed)

Mehr Informationen zu der klinischen Studie auch unter https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03228251


Projekte zur Patientensicherehit im Rahmen der STREAM Studie

Mehr dazu unter Patientensicherheit

Measuring Patient Safety Climate in Acute Stroke Therapy Bohmann FO, Guenther J, Gruber K, Manser T, Steinmetz H, Pfeilschifter W. Measuring Patient Safety Climate in Acute Stroke Therapy. Front Neurol. 2021 Oct 1;12:686649.
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Simulation-based training improves patient safety climate in acute stroke care (STREAM) Bohmann FO, Guenther J, Gruber K, Manser T, Steinmetz H, Pfeilschifter W; STREAM Trial investigators. Simulation-based training improves patient safety climate in acute stroke care (STREAM). Neurol Res Pract. 2021 Jul 12;3(1):37.
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Kontakt
Prof. Dr. med. Waltraud Pfeilschifter
E-Mail: w.pfeilschifter@med.uni-frankfurt.de

Dr. med. Ferdinand O. Bohmann
E-Mail: bohmann@med.uni-frankfurt.de